Nachdem nun die 300 Kinder mit einem elfseitigen Fragebogen befragt und
fotografiert wurden, hieß es Berichte schreiben ohne Ende. Zu jedem Kind, zu
jeder Familie und ein etwas allgemeinerer Bericht über Aktivitäten im Dorf. Mal
mehr Mal weniger habe ich täglich geschafft, schließlich sollten die ja
schnellstmöglich fertig werden.
Zu dieser Zeit hatte ich das erste Mal während meines
Auslandsaufenthaltes einen geregelten Tagesablauf, weil ich ihn mir selbst
einteilen konnte.
Per Mail haben wir dann alle Berichte an den Sohn des Chefs geschickt,
der die alle durchkorrigiert hat. Neben grammatikalischen Fehlern war die
Fehlerquote bei Alter und Leuten in einem Haushalt am höchsten. Oftmals wissen
die Dörfler nicht, wann sie geboren sind, weshalb bei der jährlichen Befragung
jedes Mal andere Zahlen angegeben werden. Auch ist nicht immer ganz klar, wer
in welchen Haus schläft. Vielleicht hat eine Großmutter ein eigenes Haus, wohnt
aber bei ihrer Familie. Das schon seit einigen Jahren, doch diese Angaben
wurden in den vorherigen Jahren nicht geändert, weshalb nun Fehler entstehen.
Durch diese Berichte lernt man wirklich viel über’s Dorfleben und die
einzelnen Menschen und auch warum sich so viele Fehler einschleichen. Auch über
Probleme haben die Menschen berichtet, die mich manchmal wirklich erschreckt
haben. Kinder möchten gerne zur Schule gehen doch das funktioniert nicht. Der
Lehrer ist von der Regierung angestellt, was bedeutet, er bekommt sein
geregeltes Gehalt vom Staat. Das leider völlig unabhängig davon, ob er
unterrichtet oder nicht. Oftmals kommt er nicht zur Schule, weil diese weit von
seinem Wohnsitz entfernt ist.
So sah also die Schreib-Arbeit für's KNH-Projekt aus. Was noch fehlte? Unglaublich viele Korrekturen...
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